Bikepacking mit "Kind". Teil 1 von X: Planung & Ausrüstung
Autor: Christopher Deschauer
Veröffentlicht:in: Ausrüstung, Jugendfahrräder, Kinderfahrradfinder, Ratgeber, Touren
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VORAB: Dieser Blogbeitrag enthält eine Menge Produktlinks. Einige davon sind Affiliate-/Werbelinks. Die Ausrüstung für die Tour war kostspielig. Vielleicht kommt so ja noch der eine oder andere Euro zurück ;-) Seid Euch jedoch bitte versichert, dass ich nur verlinkt habe, was ich auch guten Gewissens empfehlen kann.
Und ebenfalls vorab: Das kann eine lange, lange Serie werden. Dieser Beitrag, der nur die Vorbereitung beschreibt, ist lang. Und da ich gerade auch schon mit dem eigentlichen Reisebericht begonnen habe, merke ich, dass es soviel zu erzählen gibt, dass ich wohl kaum mehr, als drei der insgesamt 19 Tage am Stück bzw. in einem Blogpost beschreiben werden kann. Ist also alles eher nur etwas für geduldige und wirklich interessierte Leser mit Muße. Aber ich bin auch zufrieden, wenn es niemand (zu Ende) liest. Ich schreibe hier einfach meine Erinnerungen auf, solange sie noch halbwegs frisch sind. Für mich, für meine Tochter - und für alle, die es doch interessiert.
Los geht hier also der Bericht über Meine Vater-Tochter-Sommerferien 2019:
"Papa, können wir in den Ferien mal eine Fahrradtour machen?"
Das war tatsächlich und wortwörtlich die Frage, die mir meine 13-jährige Tochter wenige Wochen vor den Sommerferien stellte. Meine Antwort lautete sofort...
"Ja!!!"
...und zwar mit genau drei Ausrufezeichen. Denn diese Frage war ein Segen. Ich wäre nämlich selbst nicht auf die Idee gekommen derlei vorzuschlagen. Warum nicht? Weil so ein Vorschlag nicht gerade inklusiv in Bezug auf meine gesamte kleine Familie ist. Meine Frau fährt viel und gerne Fahrrad. Wir haben kein Auto und brauchen keins. Aber einen ganzen Urlaub auf dem Fahrrad verbringen? Jeden Tag Kilometer schrubben? Am Ende noch Berge statt Strand? Mit so einem Vorschlag wäre ich wohl eher nicht auf überbordende Gegenliebe gestoßen.
Aber ich war's ja nicht :-)
Planung & Vorbereitung
Wohin?
Es waren nur noch drei oder vier Wochen Zeit. Wohin? Wann genau? Wie lange? Womit? Besonders Letzteres war eine gute Frage. Denn das Islabikes Luath 700 large meiner Tochter war ihr schon seit Monaten zu klein geworden. Vorbei mit Kinderfahrrädern. 1,76m mit 13 Jahren!
Aber auch das Wohin. Meine Tochter schlug Kroatien vor. Also dorthin zu fahren. Von Berlin aus. Weil das irgendeine Truppe von YouTubern vorgemacht hatte. Deutschland schloss sie auch von vorne herein kategorisch aus: Das sei ihr zu langweilig.
Ich erklärte, dass zwischen Berlin und Kroatien die Alpen liegen. Ausgeschlossen den Weg in den maximal verfügbaren drei Wochen zu schaffen. Dorthin fliegen und da fahren? Kroatien fand ich zu überlaufen. Bosnien Herzegowina? Minengefahr...
Montenegro! Das fand ich lange ein gutes Ziel und war schon am Flüge suchen und Routen entwerfen. Bis mir aufging, dass Berge schon für sich eine Herausforderung sind, die vielleicht nicht unbedingt mit Temperaturen jenseits von 30 Grad kombiniert werden muss.
So ging es weiter: Ein billiger Flug nach Sardinien! Aber oh je: Zu heiß, zu trocken. Und die Autofahrer sind da angeblich auch nicht so nett.
Schottland? Gute Idee! Oder doch nicht: Linksverkehr :-/.
Norwegen? Mal die Fjorde sehen! ... aber zu teuer. (Irgendwann mache ich trotzdem nochmal eine Tour dort hin)...
In der Zwischenzeit all dieser fruchtlosen Überlegungen wurde übrigens immerhin ein Conway GRV600 Gravelbike gekauft und meine Tochter war schon mal glücklich :D
....Baltikum! Super: Da könnte man ja eventuell sogar irgendwie mit Zug und Fähre.... Litauen, Lettland, Estland. Das stellte ich mir wie ein erschwingliches Skandinavien vor. Keine Ahnung ob das stimmt. Irgendwann werde ich es noch herausfinden. Aber dieses Mal nicht. Denn als ich mich ans Routen planen machte, fand ich weitgehend nur Flachland und als touristische Highlights nur lauter Architektur. Ewig geradeaus durch Wälder und Felder, um ab und an besondere Gebäude zu bewundern? Das ist glaube ich nicht so spannend für einen abenteuerlustigen Teen. Und zugegeben: Irgendwie wollte ich ganz egoistisch Berge oder zumindest Hügel,
Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, Tschechien wäre auch gegangen - aber da war ich schon oft genug. Also Polen und Slowakei.
Wie anreisen?
Polen ist mit dem Zug bequem und günstig erreichbar, Auch das war mit ausschlaggebend für die letztliche Wahl. Fahrrad & Flugzeug ist irgendwie immer Stress - weiß man doch nie, ob alles heil ankommt. Und außerdem: Fridays for Future und so... Die Buchung der Bahntickets war dann doch nicht so ganz trivial. Die Verbindungen findet man zwar auf bahn.de online - Buchen ging dort aber nicht. Auch telefonisch war nur der Hinweg und die Hälfte der Rückfahrt drin. Wobei die Hinfahrttickets mit der Post geschickt werden konnten - ich die Rückfahrt aber am Automaten abholen sollte - was zunächst nicht klappte usw... Und jeder Anruf bedeutete 20-45 Minuten Wartezeit.
Dafür war die Onlinebuchung direkt bei der polnischen Bahn inklusive Fahrradtickets und Reservierung von Plätzen in Radabteilnähe für den verbleibenden Teil der Strecke umso unkomplizierter. Eine Sache von Minuten. Ebenso, als ich später nochmal von unterwegs mit dem Handy umbuchte. Es war nicht das letzte Mal im Zuge dieses Urlaubs, dass mir Polen Deutschland infrastrukturell haushoch überlegen erschien.
Ich kaufte also eine Hinfahrt von Berlin nach Bielsko-Biala und 19 Tage später zurück von Przsemysl. Nur 266 Kilometer Luftlinie. Aber der wollten wir ja nicht folgen. (Karte von OpenStreetMap, Lizenz: CC-BY-SA 2.0)
Die Routenplanung
Start und Ziel waren also gesetzt. Aber welchen Weg sollten wir nehmen? Zunächst suchte ich nach fertigen Routen. Zwei Gravelrennen, die durch die Gegend führen, fand ich: TransOst-Challenge und Transcarpatia. Letzteres stellt die Route auch tatsächlich online frei zum Download zur Verfügung. Ein bisschen Gravel und Abenteuer, ja! Aber vielleicht doch nicht gleich ganz so viel, wie die Strecken dieser beiden Events verhießen. Es ging ja um eine Tour mit Kind. Und so habe ich zwar die grobe Route der Transcarpatia als Grundlage genommen, dann aber das gute, alte Komoot zu Rate gezogen.
Tipp hier aus Erfahrung: Für so lange Strecken nicht die Route von Start bis Ziel auf einen Schlag berechnen lasen, weil Komoot dann dazu tendiert, einen hauptsächlich über Bundesstraßen zu leiten - sondern sich die Strecke etwa in 40km bis maximal 80km-Schritten Stück für Stück zusammenklicken. Entlang von Fahrrad- und Natur-Highlights, Campingplätzen oder was auch immer einen so interessiert. Im Speziellen habe ich auch keinen See in Routennähe ausgelassen. Denn wer wusste, wie heiß es werden würde...
Im Nachhinein hat sich das aber als unnötig erwiesen. Nicht nur weil es nicht zu heiß wurde, sondern weil die ganze Gegend wasserreich ist. Es gibt zwar nur wenige (Stau-)Seen - meist touristisch überlaufen und ohne besonderen Charme - dafür aber viele, viele wunderschöne, glasklare Bäche und kleine Flüsse.
Noch mehr Sinn, als sich einfach durch die Landschaft zu klicken, macht es natürlich, sich vorher über das anvisierte Gebiet belesen zu machen - in Reiseführern, Reiseberichten wie diesem hier beginnenden ;-) etc.. Aber dazu hatte ich nicht mehr die Zeit. Komoot mit Transcarpatia-Route als Basis mussten reichen.
Wie viel Straße, wie viel befestigter Weg und wie viel Gelände wären wohl angebracht und machbar für eine 13-Jährige aus dem Berliner Flachland und ihren in Sachen Gravel & Berge fast genauso wenig erfahrenen Vater? Ich hatte keine Ahnung. Und so nutzte mir die Möglichkeit bei Komoot, die Route nach Wegebeschaffenheit zu untersuchen - nachdem ich damit immerhin schon mal wenigstens gut Bundesstraßen umzirkeln konnte - eher wenig.
Die Lösung: Ich habe die grob erstellte Route dreimal gespeichert, und sie dann einmal für "Fahrrad", einmal für "Rennrad" und einmal für "MTB" berechnen lassen. Jeweils noch etwas fein getunt und dann als GPX-Dateien exportiert...
...denn so toll Komoot für die Planung ist, so wenig mag ich es, damit zu navigieren. Zu stromhungrig, zu ungeschickt beim neu berechnen der Route wenn man abweicht, zu unzuverlässig beim Aufzeichnen - und vor allem mit zu wenig Details in den in der App dargestellten Karten.
Die exportierten Routen entlang der Grenze zwischen Polen und Slowakei hatten dann jeweils gut 600km und wiesen durchaus einige zu überwindende Höhenmeter auf. Wie viele es tatsächlich sind ist immer schwer zu sagen - Strava diagnostizierte im Nachhinein jedenfalls gut 10.000 für den Routenmix, den wir am Ende gefahren sind.
Ich habe dann mal etwas ins Blaue hinein mit 50 Tageskilometern gerechnet, was bei 17 Tourtagen 4 Tage für Unwägbarkeiten wie Defekte, zu schlechtes Wetter oder auch einfach für Tourpausen an schönen Orten ließ. Außerdem machte die Route gegen Ende einen großen Schlenker, den man notfalls auch noch abkürzen konnte, würde die Zeit knapp. Ich wollte auf keinen Fall Zeitdruck. Wenn ich für mich alleine plane, überschätze ich meine Leistungsfähigkeit regelmäßig. Das wollte ich dieses Mal unbedingt vermeiden. Denn Radfahren sollte meiner Tochter ja auch nach der Tour noch Spaß machen.
Die Navigation
Osmand auf dem Telefon ist dafür seit jeher - bzw. seit Karten auf Papier bei mir ausgedient haben - das Programm der Wahl. (Nicht nur) dank OpenStreetMap mit detailliertesten Offlinekarten - und der Funktionsumfang ist gigantisch. So gigantisch, dass ich mit meinen Kenntnissen nach wie vor selbst wohl nur an der Oberfläche kratze. Alleine in den 3 Wochen habe ich noch soviel Nützliches, für mich Neues, darin entdeckt. Aber das bisschen, das ich kenne, reichte mir:
Ich lud die Karten der Regionen, die wir durchfahren würden (plus Höhenlinien und Reliefdaten), importierte die drei aus Komoot exportierten Routen und konfigurierte die Karte so, dass alle drei als dicke, rote Linien angezeigt wurden. Dasselbe tat ich dann nochmal auf einem alten Zweittelefon aus der Schublade. Denn Smartphones sind bekanntermaßen empfindlich. Also ein Backup im Gepäck und das Hauptgerät auf den Vorbau. Zwischen den drei Routen - MTB, Rennrad und Fahrrad - würden wir jederzeit und je nach Form, Lust und Laune schnell auf Asphalt vorankommen, Expeditionsfeeling auf Singletrails aufkommen lassen - oder über touristische Radwege rollen. Und wenn uns ein nicht geplantes Tagesziel anlachte, einfach Osmand selbst dorthin navigieren lassen. Alles Offline.
Osmand kann übrigens so konfiguriert werden, dass sich das Display nur bei Abbiegehinweisen kurz ein- und dann wieder abschaltet. Das in Kombination mit Flugmodus garantiert extreme Stromsparsamkeit.
Dennoch war auch eine große Powerbank Pflicht. Die Wahl fiel hier zusätzlich zu einem vorhandenen, aber nicht mehr ganz frischen 10,000mAh-Modell auf die recht preiswerte Intenso HC20000, die mich mit der Fähigkeit überraschte, über zwei Eingänge gleichzeitig geladen zu werden - und dabei gleichzeitig zwei weitere Geräte zu laden - oder auch nur über einen Eingang zu laden und gleich. So würde es ein Leichtes, über Nacht sämtliche unserer Gerätschaften aufgeladen zu bekommen. Notfalls auch mit nur einer Steckdose.
Die Ausrüstung
Fahrräder & Ersatzteile
Mir war von vornherein klar, dass die Ausrüstung der kostspieligste Teil der ganzen, schönen Geschichte würde. Nur angefangen beim neuen Rad für meine Tochter. Gut 1000- Euro *rrring*. Auch mein Rad wollte dafür in Schuss sein: Neue Reifen 80 Euro. Neue Kette und Kassette 60 Euro. Frische Scheibenbremsbeläge, Ersatzreifen für uns beide... Nochmal 80. Ersatzspeichen, Ösen und Nippelspanner...25.-, Ersatzschaltaugen... Ich wollte auf Nummer sicher gehen. Und kann im Nachhinein sagen: Auch wenn ich nichts von dem Zeug gebraucht habe, Schaltaugen oder passende Speichen hätten wir am Wegesrand nicht gefunden. Ach ja: Schaltzüge hatte ich vergessen. Aber ok, die wären wohl auch zu finden gewesen.... Neue Minipumpe - ich hatte die Schnauze voll von meiner alten, die man auf das Ventil schrauben musste - und die Letzteres dann nach dem Aufpumpen regelmäßig mit rausschraubte :-(
... Und so ging es weiter: Ersatzschläuche, Batterierücklichter, - beim Wildzelten hat man keine Steckdose...
Zelt - Big Agnes Copper Spur HV2 UL 2 Bikepack
Oh, zelten: Wir haben viele Zelte zuhause. Aber keines, das irgendwie gut für den Transport auf unseren zwei gepäckträgerlosen Rädern taugen würde. Ok. Eines war da schon. Ein 1-Mann-Zelt, dass meine Frau mal von LIDL mitgebracht hatte. Allerdings hatte es auch nur eine Wand. Kein Innenzelt. Ich hatte es einige Male bei Solotouren genutzt - und dachte morgens immer, es müsse nachts heftigst geregnet haben. Ich schwamm aber regelmäßig einfach nur im Kondenswasser.
Aber eine herausragende Eigenschaft hat dieses Zelt doch: Superkurze Gestängesegmente. Nur ca. 30cm. So konnte ich es einfach komplett im Holster am Rennlenker transportieren. Sowas musste also wieder her. Mit Innenzelt. Für zwei Personen. Die Outdoorbranche ist doch so High-End. Die Nerds sind noch leichtbauwahnsinniger und auf Packmaß bedachter, als Fahrradfahrer. Da sollte es doch ein Leichtes sein...
Aber weit gefehlt. Es gibt einen Kinderfahrradfinder - aber keinen Zeltgestängelängenfinder. Ich habe zwei Nächte lang recherchiert, Shops durchsucht, Foren gelesen, YouTube-Reviews geschaut. Die Erkenntnis, dass es tatsächlich eine "Bikepack"-Variante von zwei Zelten von Big Agnes gibt - "FlyCreek" (leichter) und "Copper Spur" (komfortabler insbesondere durch steile Wände=bequemes Sitzen auf mehr Platz) -, die sich genau durch besonders kurze Gestänge (30cm) auszeichnet, habe ich mir hart verdient. Schande über die restliche Zeltbranche und Outdoor-Onlineshops, die wohl größtenteils nach wie vor denken, nur Wanderer würden zelten. Und ein fettes Lob für Big Agnes. Ihr seid am Puls der Zeit.
Aber vierhundertneunundsechzig Euro! Und dann ist bei solchen Leichtbauzelten auch noch unbedingt eine Bodenplane - ein sogenannter "Footprint" empfohlen. Nochmal gut 70 Euro für den Passenden. Gut, dass der Berliner Outdoorladen, der bei Anruf sagte, er habe das Copper Spur Bikepack vorrätig, das letzte gerade 10 Minuten vor meinem Eintreffen verkauft hatte. Denn Tapir aus Leipzig liefert den Footprint als "kostenlose" Dreingabe mit dem Copper Spur Bikepack. Ein wirklich satter Rabatt!
Schlafen
Ich besaß bereits einen YETI VIB Schlafsack mit 250 Gramm Daunen. Daune ist unumgänglich, wenn es um niedriges Packmaß geht. Und eigentlich wollte ich meiner Tochter deshalb auch noch wenigstens den deutlich günstigeren Alvivo Ibex 300 kaufen. Da der Packtest (siehe weiter unten) aber auch mit einem voluminösen, vorhandenen Kunstfaserschlafsack geklappt hatte, ließ ich das zur Budgetschonung aus. Was dazu führte, dass ich nach der ersten Nacht im Zelt dann in Zakopane noch schnell ein Seiden-Inlet1 erstand. Die höher gelegenen Nächte unserer Tour erwiesen sich bei 8 bis 11 Grad als zu kühl für das Kunstfasermonster alleine.
Isomatten? Jeweils nicht größer oder schwerer als ein einzelner leichter Sneaker: Robens Vapour.
Aber ich hatte auch die booking.com App auf dem Telefon. Es sollte kein reines Zelt-Abenteuer werden. Mal so, mal so, je nach Lust, Laune - und vielleicht auch einfach nur Wetter. Für den Abend der Anreise und den Vorabend der Rückfahrt habe ich schon vorab Unterkünfte gebucht.
Kleidung
Trikot, Radhosen mit Sitzpolster, Klickpedalschuhe (MTB nicht Rennrad, damit man auch mal halbwegs bequem laufen kann, und man auch bei nicht auf Millimeter und Grad exakt justierter Einstellung keine Knieprobleme bekommt), Regenjacke - bitte winzig klein. Regenhosen - empfehlenswert kurz oder 3/4. Mein Favorit VAUDE Drop Pant in 3/4-Länge (Da gerät nichts ins Kettenblatt). Noch winzigere Windjacke, falls die Regenjacke zu schwitzig ist. Genug Strümpfe. Das zum Fahren. Und Sitzcreme. Auch wer noch nie Sitzprobleme hatte, sollte welche benutzen. Ja, ich hatte auch mal "noch nie Sitzprobleme". Tausende Kilometer in Jeans. Und dann bekam ich halt doch irgendwann welche. Das war eklig und ich wünsche es niemandem. Und dank Sitzcreme in Radhosen habe ich jetzt auch keine mehr :)
Und für die restliche Zeit: Normale, nicht zu voluminöse Schuhe, Zip-Off-Pants (Decathlon!), ein warmes(!) Hoodie. Eine Kapuze kann abends soviel wert sein, Strümpfe, etc..
Kochen
Hier machte ich mal Schluss mit dem Einkaufswahn, in dem ich mich befand. Kocher und Geschirr sind eine eigene Wissenschaft in Outdoorkreisen. Wenn ich mal ganz viel Muße habe, lese ich mich mal ein. Für dieses Mal nahm ich aber einfach, was sich in der Familiencampingkiste befand: Ein kleiner, auf eine nur noch halbvolle Kartusche geschraubter Kocher, den kleineren von zwei Töpfen eines Sets von MSR und zwei Faltbecher und zwei Faltteller der verblichenen Firma Orikaso. Lediglich zwei "Spork" schaffte ich noch an. Die erwiesen sich allerdings als nicht sehr robust (haben aber wenigsten die Tour doch benutzbar überlebt). Und so würde ich da nun doch eher zur Metallversion greifen.
Taschen
Hier wusste ich zum Glück schon was ich wollte. Ich komme seit jeher ohne Gepäckträger aus und besaß schon Erprobtes und dabei vergleichsweise Günstiges: Einen Lenker-Holster von Blackburn mit DryBag und eine ca. 15 Liter Satteltasche von GIANT. Ich weiß: Eigentlich muss man bei derlei auf das Original - die Taschen von Revelate Designs - oder zum Beispiel auf den sicher ebenfalls sehr guten Hype von Apidura setzen. Aber die Giant-Satteltasche für einen Bruchteil des Preises erfüllte immer ihren Zweck. Und der bauartbedingte Abstand zwischen Holster und Lenker bei Blackburn ermöglichte mir, das Big Agnes Zelt noch in eben diesen Abstand zu hängen. Großartig: Zelt, Schlafsack, Isomatte, Ersatzreifen, Kochtopf, Tüte mit diverser Elektronik. Alles bombenfest am Lenker. Also nochmal die gleichen Taschen für meine Tochter gekauft - und mich gefreut, dass Blackburn nachgebessert hatte und einen Plastikstreifen an entscheidender Stelle durch Draht ersetzt hatte. So bleibt das Holster noch besser in Position.
Ich stopfte nun mal testweise den ganzen Rest an Ausrüstung, Werkzeug, Kleidung etc. den ich mittlerweile begann, zum Leidwesen meiner Frau, großzügig verteilt auf dem Wohnzimmerboden zu sammeln, wahllos in die Taschen und stellte fest, dass alles gerade so passte. Chaos:
Da ich mir aber bewusst war, dass gerade beim Reisen mit Kind bzw. Teenager ein stets vorhandener Vorrat an leckerem Essen - auch jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen irgendwo in der Pampa - über Wohl und Wehe alles entscheidend sein würde, beschloss ich, dass ich meinen Schultern doch auch noch einen kleinen Rucksack aufbürden wollte - und tat einen riesigen Glücksgriff.
Denn während der Tour hatte ich in Sachen Ausrüstung dann - neben unseren Rädern, dem Zelt und Osmand - die größte Freude am VAUDE Bracket 16 - Rucksack. Als ein eher chaotischer Mensch bin ich es gewohnt, Rucksäcke stets komplett auszuschütten, wenn ich irgendwas suche. Der VAUDE hat damit für mich Schluss gemacht: Separate Taschen jeweils für: Werkzeug (herausziehbar auf einer Platte mit diversen Befestigungspunkten), ein Seitenfach für die Pumpe, eine am Boden für das Raincover (enthalten). ein großes Fach, ein Kleines - beide nochmals mit diversen flachen Einschüben - Platz z.B. für jeweils einen Apfel rechts und links am Hüftgurt, Reißverschlusstasche rechts am Hüftgurt - gedacht für eine Brille, aber auch optimal für Portemonnaie und Schlüssel, Helmhalter außen, der aber auch z.B. für ein großes Brot oder eine Tüte voll Müll taugt... Wunderbar. Vielleicht das erste Mal in meinem Leben wusste ich stets, wo sich was befand :D
Unscheinbar - aber der Hammer:
Der Rest
Erste-Hilfe-Päckchen, Mückenschutz, Sonnencreme und Zahnbürste nicht vergessen. Und dann war alles bereit für die Tour. Der ausführliche Tourbericht folgt zeitnah - bevor ich mich an all die schönen Einzelheiten nicht mehr erinnere...
Stay tuned... das wird noch ein langer Bericht ;-)
UPDATE: Hier geht's zum ersten Tourbericht. Tage 0-3.
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Ratgeber 34
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